Griechenland 2007

Griechenland vom 20.04.-02.05.2007

In diesem Jahr waren die Vorstellungen über unseren Törn doch recht verschieden. So haben wir keinen gemeinsamen Törn zustande gebracht. Einige hatten einen Karibiktörn ins Auge gefasst, die Rheinländer wollten nach Griechenland und Jörg hatte vor, eine Atlantiküberquerung mitzumachen. Der Griechenlandtörn wurde also von den Rheinländern alleine mit einer Bavaria 41, ab Athen, durchgeführt. Das weiteste Ziel sollte die Insel Thiros, unter dem Namen Santorin besser bekannt. Mit dem Flieger ging es nach Athen und schon fing ein wildes Abenteuer an. Über Griechenland sollte man einiges wissen: Traue keinem Busfahrer, traue keinem Taxifahrer, täusche nicht vor, dass du eine Rolex -Uhr besitzt, achte auf deine Brille…. Die Schiffsübergabe war gut, alles klappte gut. In der Marina erwartete uns ein älterer Herr, der mit unserem Versorgungsoffizier Harry einkaufen fuhr und alle Sachen zum Schiff brachte. Das war der Service eines kleinen Ladens, die Preise waren o.k. Der erste Tag in der Marina ließ dennoch noch einige Fragen offen: „Wo ist Harrys Uhr geblieben, was passierte mit der Brille?“ Diese Fragen sollten uns noch während des gesamten Törns quälen…..

Am 21.04. starteten wir um 11.25 Uhr, der Wind war schwach und es wollte kein Segelwetter aufkommen. Da wir lediglich einen Schlag von 19 sm vor uns hatten, waren ideale Bedingungen für die Einweisung in die Sicherheitsausrüstung und Manövertraining gegeben. Um 17.30 Uhr erreichten wir die Bucht am Kap Sounion und gingen unterhalb des Poseidontempels vor Anker.
Position: 037°49′ N u. 024° 002′

Am So., dem 22.04., um 07.00 Uhr hießten wir den Anker. Wir hatten uns einen Schlag bis zur Insel Milos vorgenommen, insgesamt 64,5 Seemeilen. In der Höhe der Insel Kithnos begleiteten uns 20 – 30 Delfine ein Stück der Strecke und trotz diesigem Wetter und schwachem Wind kam Freude auf. Den überweigenden Teil der Strecke motorten wir, da kein Segelwind aufkommen wollte. Um 16.40 Uhr machten wir Adhamas auf Milos fest.
Position: 36°43,4′ N u. 024° 26,5′ E

Im Norden der Insel Milos gibt es eine wunderschöne Felsenküste, ein Besuch lohnt sich allemal.

Am 23.04., um 10.30 legten wir dann ab, fest entschlossen Santorin anzusteuern. Bei halbem Wind ließ sich unser Schiff gut segeln. An diesem Tag legten wir 43 Seemeilen zurück. Am späten Nachmittag frischte der Wind erheblich auf. Wir beschlossen noch eine Zwischenstation einzulegen und die Südwestseite der Insel Folegrandos anzulaufen. Starker Nordwind machte uns doch zu schaffen und obwohl wir unter Landabdeckung segelten, kämpften wir mit gewaltigen Böen. Als dann die Bucht in Sicht kam hörte der Wind nicht auf. Erst ganz tief in der Bucht, unweit vom Strand konnten wir Anker werfen und fanden dort einen sicheren Ankerplatz.
Position: N 36° 38,1′ E 024° 54,2

Am 24.04. lag die Vulkaninsel Santorin nur noch wenige Seemeilen entfernt. Wir waren alle gespannt auf diese weltbekannte Insel, über die sich viele Sagen und Gerüchte ranken. Tatsache ist, dass vor einigen tausen Jahren der Vulkan explodierte und die Insel im Meer versank. Lediglich der äußere Kraterrand blieb erhalten . Einige Wochen vor unserem Törn sank hier das Kreuzfahrtschiff Sea Diamant. Wie uns ein Anwohner berichtete, habe das Schiff sich den Rumpf in der nördlichen Einfahrt zur Stadt Thira den Rumpf aufgrissen und sei direkt vor der Stadt gesunken. Das Schiff liege auf etwa 200 Metern Tiefe. Für die Nacht suchten wir die Marina auf der Süd-Ost-Seite der Insel auf.
Position: N 36° 20,6′ E 025° 25,4′

25.04.2007 Die Insel muss man gesehen haben. So blieben wir auch den nächsten Tag auf der Insel und mieteten uns einen Leihwagen, ein Hyundai Atos für 25 Euro den Tag. Das Fahrzeug bekamen wir direkt am Restaurant , an unserer Marina. Alles war völlig problemlos und wir starteten die Inselerkundung.

Am 26.04. nahmen wir dann Abschied von Santorin, entschlossen, Mykonos noch zu erreichen: Bei starkem Nordwind kreuzten wir auf und sollten am Ende des Tages die Insel Ios erreicht haben. Im Stadthafen liegen Moorings aus, wo wir fest machten und die Nacht verbrachten. Ios, wie jede griechische Insel, bezaubert auch durch den eigenen Flair. Ios mit seinen Gässchen ist typisch griechisch. Der Hauptort ist in die Berge gebaut, dass diente dem Schutz vor Piraten. Es gibt eine Vielzahl kleiner Geschäfte und der Ort ist sehr gepflegt. Die Fugen zwischem dem Plaster bzw. den Steinplatten sind sorgfältig geweißt.
Position: N 36° 43,5′ E 016° 16,2′

Um Mykonos noch erreichen zu können, mussten wir früh weiter und so ging es am 27.04. wieder los, nordwärts, gegenan. Bei den Windverhältnissen wurde uns klar, Mykonos war kaum mehr zu erreichen. Gegenan, aufkreuzen und der Wind nahm zu. Am Nachmittag entschlossen wir uns die Westseite der Insel Andiparos anzulaufen und dort vor Anker zu gehen. Außerdem gab es etwas zu feiern, Georgs Geburtstag! Die Ankermöglichkeiten zwischen den Inseln sind gut, auf Sandboden hält der Anker. Gerade bei starkem Nordwind waren wir auf guten Ankergrund angewiesen.
Position: N 36° 58,4′ E 025° 01,7′

Am 28.04. nahmen wir dann Kurs auf die Insel Serifos, wieder eine Etappe nördlich in Richtung Ende des Segeltörns. Am Liebsten wären wir wieder südwärts gesegelt….. Das Ziel war der kleine Hafen Livadion. Hier sollten wir eine Überraschung an der Mole erleben. Wir trafen erst um 19.15 Uhr ein und es war noch genug Platz an der Mole. Allerdings wies man uns an, nicht längsseits festzumachen, sondern römisch katholisch mit Buganker. Das Manöver klappte trotz starkem Wind gut und dann, dann kamen Schiffe und Schiffe und Schiffe. Insgesamt 23 Yachten mit 150 Italienern liefen nach und nach ein. Alle wollten an der Mole anlegen und sie machten es auch. In drei Reihen, alle über Buganker, chaotisch, aber es klappte! Es war jedem klar, unser Anker war verloren, zuviele Ketten darüber. So blieben wir noch den nächsten Tag in diesem sehr schönen Hafen.
Position: N 37° 08,6′ E 024° 30,9′

Die Italiener legten bereits im Laufe des 29.04. nach und nach ab. Nachmittags war Ruhe eingekehrt. Trotzdem machten wir uns erst am 30.04. wieder auf den Weg nordwärts, dorthin, wo wir den ersten Schlag hin unternommen hatten, nach Sounion, an den Poseidontempel. die Bucht war optimal und der Schlag nach Athen ein Katzensprung.

Und wieder zurück nach Athen. Am 1. Mai steuerten wir mit unserer Ifestos (griech. Vulkan) wieder Athen an. Wir übernachteten noch auf dem Schiff. Da wir früh zurück waren blieb Zeit, die Stadt zu besichtigen und die letzten Souveniers zu kaufen. Vorsicht Taxifahrer. Man sollte wissen, dass es Taxifahrer gibt, die Touristen gerne abziehen. Man darf darauf bestehen, dass die Taxiuhr eingeschaltet wird, das Trinkgeld steht im Ermessen des Fahrgastes. So bezahlten wir bei einer ehrlichen Taxifahrerin für eine Fahrt von der Marina Kalamaki bis zur Akropolis 4 Euro 60. Der Rückpreis sollte drei Stunden später ohne Uhr 25 Euro kosten…, natürlich auch an der Steuer vorbei.

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