Dänische Ostsee 2023

Samstag, 2. September 2023

Flensburg

Im Laufe des frühen Nachmittags treffen die Crewmitglieder aus dem Allgäu, der Eifel und Berlin, im Hafen von Niro Petersen in Flensburg ein. Nach einiger Zeit des Wartens können wir dann unser Schiff, eine Hanse 418, Bj. 2022, übernehmen und uns einrichten. Dadurch, dass wir bereits Proviant mitgebracht haben, entfällt der sonst immer anstehende Einkauf in diesem Jahr. Lediglich Brötchen für den Sonntag werden beim Hafenmeister bestellt. 

Sonntag, 3. September 2023

Sonderburg
  • 54°54.522′ N, 09°47.097’0
  • 25 sm

Die Lage der Flensburger Förde mit wenig Seegang, einem gut betonnten Fahrwasser und viel Platz zum Segeln ist der perfekte Einstieg für den ersten Tag. Vorsicht beim Navigieren ist trotzdem geboten. Im Bereich der Innenförde befindet sich ein ausgedehntes Flach bei Holnishaken. An der Tonne Nummer 6 wird es gleich daneben doch sehr flach. Daher trägt die Tonne 6 auch den Namen „Schwiegermutter“ (eine Schwiegermutter schneidet man nicht, also nicht ungestraft). Danach geht es unter Segel weiter zur dänischen Stadt Sonderborg. Hier legen wir im Stadthafen längsseits der Pier, nur einen Steinwurf entfernt vom Schloss, der Altstadt, dem nahegelegenen Badestrand und mit einem zauberhaften Blick auf die vielen alten Häuser. Der Liegeplatz kostet mit Strom und Wasser sowie der Benutzung der sanitären Anlagen 30,- Euro. Zu zahlen an einem Kassenautomaten. Die sanitären Anlagen befinden sich in einem sehr schönen sanierten Altbau direkt an der Pier. Der Bereich für die Männer war mit den Bauarbeiten noch nicht fertig. Dafür gab es auf der Rückseite genügend großzügige Toiletten und Duschwagen. 

Am Abend wurde in einem nahegelegenen Restaurant sehr gut gegessen. Allerdings nicht ganz billig.

Montag, 4. September 2023

Kalvo
  • 55°7.342’N, 9°27,973’E
  • 25 sm

Nach dem Ablegen vom Pier passieren wir die Klappbrücke, um in den Als Sund zu fahren. Die Öffnung der Brücke erfolgt alle Stunde. Die Zeiten werden digital an der Brücke angezeigt. Der Als Sund ist zwar nur einige hundert Meter breit, dennoch kann man herrlich segeln. Der Sund ist ca. 6 sm lang und es setzt ein Strom mit bis zu 2 Knoten in Richtung Norden ein. Nach einiger Zeit passieren wir die Alsundbroen. Eine Brücke über den Sund mit einer Höhe von 33 Metern. Also ausreichend für unser Boot mit einer Masthöhe von 20 Metern. Doch, wenn man unter der Brücke durchfährt, hat man das Gefühl, dass da nur wenig Platz zwischen Mast und Brücke sei. 

Nach Passieren des Sunds fahren wir nach backbord in den Als Fjord in Richtung Genter Bucht, um am späten Nachmittag in dem kleinen idyllischen Hafen von Kalvo anzulegen. Die Boxen sind für unsere 41 Fuß Yacht schon etwas eng ausgelegt, aber mit zwei Anläufen passt das Heck genau zwischen den Dalben und wir können uns langsam in die Box bewegen. Nun stellen wir fest, dass unsere am Bord befindlichen Festmacher einfach nicht eine genügende Länge haben, um das Schiff vernünftig an den Dalben festzumachen. Also heißt es improvisieren. 

Auf der Insel findet gerade ein Motorradtreffen statt. Der Havenplatz ist voll besetzt. Das einzige Hotel auf der Insel hat geschlossen. Also 26,- Euro bezahlt (Kassenautomaten), eine farbige Plakette an die Reling geklebt (für den Hafenmeister) und ein Anliegerbier in der herrlichen Abendsonne geniessen. 

Dienstag, 5. September 2023

Middelfart Lystebadehavn
  • 55°29.702’N, 09°43.510’E
  • 35 sm

Das Tagesziel heisst heute Middelfart. Gegen 10:30 Uhr legen wir ab und nehmen Kurs auf Fünen zum Middelfart Gamle HavnDie Fahrt führt uns durch Arosund. Kurz vor dem Hafen passieren wir die W-Lige Lillebaeltsbro. Eine Brücke mit einer Durchfahrtshöhe von 29 Meter.  Der Stadthafen ist sehr klein und wir bekamen keinen Liegeplatz mehr. Also verließen wir den Hafen und legten uns an die Außenmole. Auch hier gab es einen Strom-/und Wasseranschluss.

Mittwoch, 6. September 2023

Snaptun Lystebadehavn
  • 55°49,3′ N, 10°3,1 E
  • 30 sm

Heute steht ein ca. 30 sm langer Schlag nach Snaptun an. Ein weiteres Ziel in Richtung Aarhus. Unser Zielhafen heisst Snaptun Lystebadehavn. Ein sehr kleiner Hafen, der uns noch eine Überraschung beim Anleger bereitet. Der Hafen hat zwei Becken. Die Einfahrt ist ziemlich eng und man muss gleich nach steuerbord abbiegen, wenn man in das andere Becken möchte. Bevor man überlegt wie man es am besten regelt, ist man schon an der Zufahrt zum zweiten Becken vorbei. Also denken wir, verlegen wir rückwärts in das Becken. Wie so immer wird uns eine Böe erwischen und uns in der Durchfahrt Querlegen. Super, der Platz ist genau ausgerechnet für die Länge einer Hanse 418. Wir legen mit dem Heck an der Pier quer zum Fahrwasser. Also Vorleine raus, ein Crewmitglied an Land gesetzt und das Boot dann weiter gedreht bis wir dann längsseits an der Pier lagen. Festgemacht und verschnauft. Ein schöner Beitrag für das Hafenkino.

Donnerstag, 7. September 2023

Marselisborg Lystebadehavn
  • 56°08,301′ N, 10°12,964′ E
  • 49,5 sm

Heute geht es nach Aarhus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks. Wer sich erinnert war Aarhus das Ziel der 5. Etappe des Ocean Race 2023. Die Etappe ging von Newport/USA – Aarhus/Dänemark und betrug ca. 3.500 Seemeilen. Unser Ziel ist Marselisborg Lystebadehavn. Ein sehr schöner und moderner Yachthafen. Hier werden wir dann zwei Tage bleiben. Die Liegegebühren kann man, wie überall, am Kassenautomaten bezahlen oder noch einfacher über eine App direkt am Liegeplatz. Digitalisierung definiert sich in Dänemark offensichtlich anders als in Deutschland. Die zwei Tage vor Ort wurden genutzt, um einen Stadtbummel in Aarhus vorzunehmen. Eine schöne Empfehlung ist die Dachterrasse vom Kaufhaus Salling, die Salling ROOFTOP.

Samstag, 9. September 2023

Marup Havn
  • 55°56,3’N, 10°33,1′ E
  • 21 sm

Heute geht es von Aarhus nach Maurup Havn, an der nordwestlichen Seite der Insel Samso. Ein sehr idyllischer kleiner Hafen mit vielen Grillplätzen. Der Badestrand liegt gleich hinter dem Hafen. Sehr praktisch, zumal die Temperaturen tagsüber schon wieder weit die 25 Grad überschritten haben. Die dänischen Segler machen es sich auf ihren Booten sehr gemütlich. Sie schrauben einfach ihr Steuerrad ab und stellen es an die Reling. Schon hat man einen perfekten Durchgang vom Heck des Schiffes in die Pflicht bzw. Kajüte.

Sontag, 10. September 2023

Kerteminde
  • 35 sm

Weiter geht es nach Kerteminde in den dortigen Stadthafen. Hier liegt die Marina, die gerade vergrößert und erneuert wird.  Der alte Kerteminder Stadthafen ist für größere Yachten zu bevorzugen, da es  in der Marina etwas eng werden könnte. Natürlich darf man alle Einrichtungen der Marina nutzen. Im Hafenbecken kann eine Strömung von bis zu 2 Knoten auftreten. In Kerteminde befindet sich auch die dänische Seenotrettung mit ihrem Büro. 

Montag, 11. September 2023

Agerso Lystebadehavn
  • 55°12,628′ N, 11°11,890′ E
  • 35 sm

Das heutige Tagesziel heißt Agerso Lystbadehavn. Das Besondere an dieser Überfahrt wird das Passieren der Storebaeltsbro sein, die Brücke, die über den Großen Belt führt und eine Verbindung zwischen den Inseln Fünen und Seeland herstellt. Eine imposante Erscheinung und mit Durchfahrtshöhen von 8 bis 40 Metern. Die Durchfahrt ist per Funk anzukündigen.

 

Dienstag, 12. September 2023

Spodsbjerg
  • 4°56′ N, 10°50′ E
  • 35 sm

Das Tagesziel ist heute die Ostküste von Langeland genau gesagt Spodsbjerg, einem  Yachthafen, in dem man Angelboote mieten kann. Weiterhin gibt eine Fährverbindung nach Lolland.  Auf der Überfahrt lieferten wir uns noch mit einer anderen Crew eine kleine Regatta, die wir natürlich gewonnen haben. Die Crew haben wir dann abends im Yachthafen als unmittelbare Nachbarn wieder getroffen. Sie erzählten uns, dass sie alles Mögliche versucht hatten, uns an „Höhe“ zu nehmen, jedoch keine Chance mit ihrem Boot hatten. Selbst der Beobachter mit Fernglas, um unsere Segelstellung zu kontrollieren, konnte keinen Vorteil herausschlagen. Abends gab es lecker Fisch an Bord, den Harry zwar nicht gefangen hatte, aber als guter Logistiker seinem Namen alle Ehre gemacht hat.

Mittwoch, 13. September 2023

Marstal Havn
  • 54°50,959′ N, 0°31,493′ E
  • 36 sm

Heute zunächst unter Segel los, dann mit Maschine, weil zu wenig Wind,  um dann doch wieder Segel zusetzen. Hatte zur Folge, dass uns zunächst einmal der Schäkel für die Schoten vom Vorsegel wegbrach. Zum Glück hatten wir einen Ersatzblock mit dabei, sodass nach kurzer Reparatur das Vorsegel wieder mit einsetzt werden konnte. Was mich dazu bringt beim nächsten Törn ein paar Tauwerksschäkel mitzunehmen. Nachdem wir dann die Südspitze von Langeland umrundeten hatten, ging es dann bei einer anständigen Bf 6 Richtung Marstal HavnEin großer und sehr schöner Hafen. Die Anfahrt zum Hafen ist auch besonders. Es führt ein Fahrwasser direkt zur Hafeneinfahrt und darüber hinaus weiter. Nicht besonders breit. Die Einheimischen segeln auch gerne dieses Fahrwasser entlang, was die Ansteuerung nicht unbedingt vereinfacht. Zumal nicht jeder von denen in den Hafen möchte, sondern an der Hafeneinfahrt direkt weitersegelt. Man weiß also nie, ob jemand in den Hafen möchte oder nur daran vorbeifährt. Der Hafen selbst ist ein Erlebnis. Es gibt neben einem historischen Hafen auch sehr viele Liegeplätze. Man sollte sich schon überlegen, wo man anlegen will, ansonsten sind die Wege zum Hafenmeister und den Einrichtungen etwas länger. Marstal wird uns sicherlich wiedersehen. 

Donnerstag, 14. September 2023

Geltinger Bucht
  • 54°45,148′ N, 009°51,719′ E
  • 34,5 sm

Heute geht es zurück nach Deutschland, genau gesagt Geltinger Bucht in den dortigen Sporthafen. Die Fahrt führt vorbei an dem bekannten Leuchtturm Kalkgrund, die Ansteuerung zur Flensburger Förde. Der Hafen war gut belegt, sodass wir nach einigem Suchen erst eine freie Box gefunden hatten. Offensichtlich werden allerdings Charterboote der Firma Mola nicht gerne gesehen bei den Dauerliegern. Ob das was mit dem Vercharterter selbst oder den Crews zu tun hat konnte man nicht so wirklich in Erfahrung bringen. Eins bleibt allerdings festzuhalten, in Dänemark sind alle etwas entspannter und lockerer. Abends gingen wir dann direkt am Hafen noch lecker essen.

Freitag, 15.September 2023

  • 20 sm

Heute geht es zurück nach Flensburg. Unterwegs kommt uns noch die Gorch Fock entgegen. Es ist schon ein gewaltiges Schiff, wenn man es so in Fahrt aus der Nähe betrachtet. Nach dem obligatorischen Tanken geht es zurück zum Ausgangshafen. Eine letzte Nacht an Bord. Die Schiffsabgabe erfolgt am Samstag um 09:30 Uhr.

Ein Törn in Griechenland

Segeln im September 2022

An einem sonnigen Sonntag erfolgte der Start gegen 10:00 Uhr in Laviron mit einem Katamaran „Bali“. Bei wenig Wind und viel Sonnenschein ein wunderbarer 1. Tag damit die Crew und das Boot ein harmonisches Zusammenspiel erleben

Das Tagesziel ist die Insel Kithnos in den westlichen Kykladen.

Ostsee 2021

Segeltörn 11.-18. September 2021

Crew:       
Akki (Skipper) Peter
Rasti
Sabine
Harry
Uwe

Schiff: Bavaria 46 Bj. 2021 "MUTTLAND"
Vercharterer: Mola Yachting

Samstag 11.09.2021

Marina Großenbrode

Anreise der Crew aus dem fernen Allgäu (Peter), aus Berlin (Akki und Sabine), aus NRW/ Euskirchen (Harry und Uwe) sowie aus Hamburg (ich)….Ok, eigentlich nur aus der benachbarten Gemeinde Neukirchen; Heimspiel;-)).

Akki hatte zusammen mit Peter gegen 15.00 Uhr das Schiff übernommen, während ich mich um Teile der Einkäufe gekümmert hatte. Harry und Uwe waren noch auf der Autobahn. 

Ja, die Einkäufe…..wie sich später herausstellte, hatte ich hierbei einige Sachen vergessen, war dafür aber bei Süßigkeiten und Knabberzeug sehr großzügig. Irgendwie hatte ich beim Gang durch den Supermarkt noch die Mengen aus dem Vorjahr im Hinterkopf……da war aber auch Boris noch mit an Bord….egal, der Hungertod drohte jedenfalls nicht. 

Bier und Softgetränke wurden übrigens von Harry und Uwe mitgebracht (pfandfrei aus Luxemburg).

Nach Bezug des Schiffes ging es zu Tom und mir auf den Campingplatz…gemeinsames Grillen.  

Sonntag, 12.09.21

von Großenbrode nach Kühlungsborn

Morgens beim gemeinsamen Frühstück (ich hatte übrigens „Zuhause“ geschlafen und morgens Brötchen mitgebracht) erfolgte die Sicherheits – und Schiffseinweisung. Anschließend, gegen 09.30 Uhr, wurde abgelegt. Ziel war  Kühlungsborn.

Der Ableger klappte super und auch die Schleichfahrt durch den Bodden verlief  problemlos. Ausserhalb des Fahrwassers dann sollte erstmalig das Großsegel gesetzt werden. Warum auch immer, kam es hierbei zu kurzfristigen Problemen in der Form, daß das komplette Rollgroß (Masteinzug) aus der Führung rauschte und in seiner vollen Pracht auf dem Vorschiff landet

 

 

..herrlich….Segel also wieder eingekedert und zurück in die Mastführung. Später am Tag dann erfolgte auch noch die endgültige Fixierung der Unterliekschlaufe in den dafür vorgesehenen Haken im Mast…..Was für eine Fummelei…….

Dann lief es aber super. Bei Halbwind  (W/SW 4) segelten wir einen Anleger auf Kühlungsborn. Hierbei  lief die Muttland durchschnittlich 4 Kn (in Spitze 8,8 kn).

 

 

Es war bewölkt aber immer noch schön warm. Traumhaftes Segelwetter. 32 sm später legten wir gegen 16.30 Uhr. in Kühlungsborn in der Marina an. Schöne Hafenanlage an der verlängerten Kühlungsborner Promenade.

 

 

 

 

Restaurants und Kneipen waren zahlreich vorhanden, allerdings erwies sich das Ergattern eines Tisches hier auch in der Nachsaison als schwierig……..ungewöhnliche Zeiten auch an der Ostsee….

Montag, 13.09.2021

von Kühlungsborn nach Warnemünde

Morgens war erst einmal Ausschlafen angesagt. Gegen 08.30 Uhr waren die ersten Bewegungen an Bord wahrnehmbar. Nach Begleichen der Hafengebühr und einem ausgiebigem Frühstück an Bord (Bäckerei Junge direkt am Hafen ist empfehlenswert) hieß es gegen 11.00 Uhr Leinen los in Richtung Warnemünde. Bei 2-3 Bft aus S/W (achterlich) segelten wir gemütlich entlang der Küstenlinie Richtung Warnemünde. 

Die wichtigste Erkenntnis des Tages war, dass einige Crewmitglieder eine erhebliche schwarz – blau Farbschwäche haben.

Nach 14 sm erreichten wir gegen 15.45 Uhr die Marina Hohe Düne/ Warnemünde. Aufgrund der großen Boxen war hier ein Anlegen römisch – katholisch möglich. Ungewöhnlich für die Ostsee. Damit entfiel jedenfalls das lästige Klettern über den Bugspriet….herrlich.

Bereits beim Anlegen war quer durch den Hafen das „Onken“ von Seehunden zu vernehmen ……merkwürdig und auf der Ostsee  auch kein alltägliches Geräusch. Später entdeckten wir im westlichen Teil des Hafens direkt an der Warne eine Seehundforschungsstation. Einer der Kollegen schwamm außerhalb des abgesperrten Bereichs im Hafenbecken.

Zum Abendessen setzten wir mit der Fähre über die Warne zum Alten Strom über. Danke für das leckere Essen Uwe!!!

Dienstag, 14.09.2021

von Warnemünde nach Timmendorf/Insel Poel

Um 07.00 Uhr war Aufstehen angesagt. Ablegen um 08.00 Uhr. Frühstück war für unterwegs eingeplant. Wir hatten 35 sm bis Timmendorf/ Insel Poel vor uns und keinen Wind. Dafür gab es ab dem späten Vormittag ausnahmsweise mal Sonne satt. Alle sah also schwer nach einer Motortour aus…..so kam es dann leider auch. Wind kam erst wieder gegen 17.00 Uhr, als wir bereits in Timmendorf im Hafen lagen. 

Auf der langen Motortour versuchte Akki den, sich während der letzten Tage als sehr störrisch gezeigten Autopiloten zu bändigen. Das funktionierte so la la. Die Steuerung von Hand erschien deutlich sicherer. 

Gegen 15.00 Uhr legten wir im Hafen Timmendorf an. Die Wassertiefe in den Boxen betrug 1,90 m. Knapp mit einem angegebenem Tiefgang von 1,73 m….aber es ging. 

Der norddeutsche Teil der Crew (wenn auch zugereist) war noch baden. Der Rest der Crew (alle aus einem fernen Land südlich der Elbe) konnte dem nichts abgewinnen….;-))

Abends gab es in einem der Hafenrestaurants eine (kleine) Fischplatte. Hammer und unglaubliche Mengen zu einem fairen Preis. Wirklich gut und lecker. 

Mittwoch, 15.09.2021

von Poel nach Boltenhagen (Marina)

Morgens gegen 09.00 Uhr stellten wir bei Durchsicht der Wettervorhersage fest, dass für den Nachmittag mit aufziehenden Gewittern und Starkwindereignissen zu rechnen wäre. Eigentlich hatten wir besprochen nach Wismar in den Stadthafen zu ziehen, waren uns aber nicht sicher ob wir dort mit unserer 46 er  auch einen sicheren Liegeplatz bekommen würden. Die Hafenhandbücher und die Navigationselektronik zeigten sich da nicht eindeutig.

Nach kurzer Absprache entschieden wir uns also für die sichere Variante Marina Boltenhagen. Gegen 09.45 Uhr legten wir ab und hatten ja nur etwa 5 sm quer über das Wohlenberger Wiek vor uns. Eine Kleinigkeit. 

Über Nacht roch es in der Bb Achterkajüte (Peter und ich) und der dazugehörigen Nasszelle bereits stark nach Fäkalien. Nach Verlassen des Hafens beschlossen wir der Sache auf den Grund zu gehen und überprüften nach Öffnen der Seeventile auch die Bilge im Bereich der Messe……..Ohhhh No, Fäkalien in der Bilge. Alles was jetzt kam möchte ich an dieser Stelle aussparen, jeder der sich ein wenig auskennt, wird erahnen was ich meine…..Nur so viel: Die Sauerei wurde so weit es ging bereinigt und die betreffende Toilette für den Rest der Tour stillgelegt. Gegen den bis zum Schluss präsenten Gestank kämpften wir mit verschiedenen Mitteln aus dem Bereich der WC Hygiene an. Super. 

Gegen 14.00 Uhr legten wir in der Marina Boltenhagen an. Schöne Marina mit einem Hammer Fischladen direkt neben der Hafenmeisterei. 

Gegen Nachmittag kam die vorhergesagte Schlechtwetterfront. Regen ohne Ende bis spät in die Nacht, jedoch ohne Gewitter und Sturm. 

Abends wurde an Bord gegessen. Sabines Knoblauchsuppe war wieder wirklich lecker;-))

Donnerstag, 16.09.2021

von Boltenhagen nach Grömnitz

Nach dem Frühstück legten wir gegen 10.45 Uhr ab. Es war gerad trocken und wir hatten etwas über 20 sm bis nach Grömitz vor uns. Zunächst mussten wir ein Stück von etwa 4 sm aus dem Wiek Fahrwasser raus und konnten ab dem Fahrwasserausgang einen Anleger auf Grömitz segeln. Bei Nord-West kam der Wind etwas vorlicher als halb….perfekt also. Bereits im geschützten Wiek wurden die Segel gesetzt. Bereits hier ahnten wir, dass wir noch reffen müssen, wenn der Wind noch zunimmt…….und richtig, gute 4 bft (5) Halbwind zogen die Muttland mit über 8 kn in Richtung Grömitz. Wir gingen noch zwei mal in den Wind und refften Großsegel und Genua um nahezu zwei Drittel. Das war ruhiger aber genauso schnell. Lief gut. Zwischendurch gab es den einen oder anderen Regenschauer, was das Segelvergnügen an dieser Stelle jedoch nur geringfügig schmälerte. 

Gegen 16.30 liefen wir in den Grömitzer Yachthafen ein.  Es zeigte sich schnell der Unterschied zu den deutlich neueren Marinas in MV….es war sehr eng in den Boxengassen. Da der Wind jetzt in Böen  (natürlich) mit 5-6 bft über den Hafen fegte, gestaltete sich die Suche nach einer freien Box zu einer spannenden Angelegenheit. Das zu klein geratene Bugstrahlruder war hierbei wenig hilfreich…hat Akki gut hinbekommen……Etwa eine Stunde später gegen 17.30 Uhr hatten wir eine Box gefunden und lagen sicher. 

Nach uns kamen noch einige Yachten und die hatten überwiegend die gleichen Probleme. Hafenkino mit Anlegebier….Schön so als Zuschauer;-)

Direkt nach dem Anlegen kam Skoki zu Besuch.  Komisch, wie er da so saß hätte man meinen können er war den ganzen Törn dabei;-)

Abends waren wir noch zusammen essen und für einen Teil der Crew gab es noch einen Absacker in der Strandbar an der Seebrücke. Skoki hatte sich nach dem Essen wieder verabschiedet.

Freitag, 17.09.2021

letzter Segeltag

Der letzte Segeltag brach an. Nach dem Ausschlafen und einem gemeinsamen Frühstück legten wir gegen 11.15 Uhr ab. Das Wetter hatte sich weiter verschlechtert und es war über Nacht noch kälter geworden. Dazu kam ein strammer Wind aus Nord und Regenschauer. 

Wir entschieden uns nach dem Ablegen nicht an die Kreuz zu gehen, sondern gegenan unter Motor die 19 sm bis in den Heimathafen zurück zu legen. Es war wirklich verdammt ungemütlich. 

Gegen 14.30 Uhr liefen wir in die Marina Großenbrode ein. Auch hier peitschte der Wind in Böen mit 5 bft über den Hafen. Das Gedränge am Tankstellencontainer gestaltete sich dementsprechend ätzend. Direkt wurden wir beim Tanken auch gleich von einer Basismitarbeiterin wegen des Gebrauchs des Bugstrahlruders angesprochen…….sie sagte was von max 3 Sekunden Gebrauch……

Ok, da waren wir drüber…..aber reingedonnert sind wir auch nirgends….;-))

Nach dem Tanken mit dem Wind in die Box….das klappte mit den Achterleinen als Bremse gut. 

Noch am Nachmittag erfolgte die Übergabe des Schiffes an Mola Yachting. Das gestaltete sich unkompliziert und ruhig. Taucher wurden für den nächsten Tag angekündigt. Das Überlaufen der bb Toilette in die Bilge stellte sich als Defekt einer Dichtung heraus……keine von uns verursachte Verstopfung also. Trotzdem widerlich;-(

Ich hatte im Laufe des Nachmittags dann bereits das Schiff verlassen und meine Klamotten zum Campingplatz gebracht.  

Abends war die gesamte Crew gemeinsam in Sütel im Lokal „Spinnacker“ essen. Skoki, Herbert und Tom stießen zu uns und wir hatten einen gelungenen Wochenabschluss. 

Samstag, 18.09.2021

 

Morgens zusammen frühstücken an Bord (ich hatte von unterwegs Brötchen mitgebracht) und anschließend Verabschiedung und Abreise.

Fazit

Nach letztem Jahr mein zweiter Ostseetörn in Folge. Es war wirklich schön aber das Wetter war wieder so la la. Ein bißchen mehr (Meer) Sonne wäre schön gewesen und ich persönlich habe mir vorgenommen im kommenden Jahr wieder in südlicheren Gefilden zu segeln. Natürlich mit den Segelfreunden;-)) 

Sardinien/Korsika 2009

Unser diesjähriger Frühjahrstörn startete ab La Maddalena, auf einer kleinen wunderschönen Inselgruppe der Nordostseite Sardiniens. Dieses wunderschöne Naturschutzgebiet war eigentlich für den Weltwirtschaftsgipfel 2009 vorgesehen, zudem in diesem Jahr der italienische Mnisterpräsident Silvio Berlusconi eingeladen hatte. Kurzfristig war das Treffen dann in die Stadt L’Aquila verlegt worden, die Stadt, die durch ein schweres Erdbeben am 06.04.2009 traurige Berühmtheit erlangte.

Das Maddalenenarchipel ist mit den InselnLa Maddalena, Caprera und Santo Stefano eines der bezaubernsten Winkel des gesamten Mittelmeeraumes. Das Seegebiet , insbesondere zwischen Sardinien und Korsika ist vielseitig, anspruchsvoll und stellt für Segler eine wahre Herausforderung dar.

Dieses Jahr gingen wir mit zwei Katamarenen und zwei Einrumpfschiffen an den Start. Von Berlin,Köln/Bonn und München hieß das Ziel Olbia auf Sardinien. Die Organisation, d.h. der Transfer vom Flughafen nach Maddalena, durch den Vercharterer organisiert , funktionierte sehr gut. Alle kamen wie geplant heil an. Die Schiffe konnten übernommen werden….

Die Crew der Ulimada aus dem Rheinland war schon einen Tag früher angereist und hatte das Schiff frühzeitig übernommen. Daher bot sich ein erster Schlag nach Bonifacio an der Südseite von Korsika an. Der gemeinsame Törn startete einen Tag später Richtung Süden…..

1. Tag 
La Maddalena/Sardinien

N 41°12,825′ E 009°24,621′

Der Alleingang der Ulimada nach Bonifacio…
Am Dienstag , dem 21.04.2009, um 15.00 Uhr hieß es für die Crew der Ulimada „Leinen los“. Es war eingekauft, die Wasser- und Dieseltanks waren gefüllt, es konnte los gehen. Leider war die Crew der Passion (Lagoon 41) noch nicht vollständig. Die anderen Crews waren auch von der Anreise noch geschafft, so dass die Ulimada alleine auf Fahrt ging.
 
Nach Umfahren der ersten Untiefen und Felsen vor Maddalena konnten Genua und Großsegel gesetzt werden. Bei bewölktem Wetter war der Wind zunächst mit 17 bis 20 Knoten ganz ordentlich, schlief aber zum Ende des Tages ein. Unter Maschine erreichten wir schließlich um 20.00 Uhr Bonifacio und machten fest.
 
Bonifacio ist einzigartig, die Lage des Hafens, die Festung, das Flair… Innerhalb der Festung fanden wir ein typisch korsisches Lokal. Es gab dort korsische Suppe, überbackene Auberginen und Lasagne. Einfach, sehr gut und preiswert…Der Alleingang nach Bonifacio hatte sich wirklich gelohnt.

2. Tag 
Cala di Volpe / Sardinien

N 41° 04,856′ u. E 009°32,750′

Mit der „Joy “ (Beneteau 47), der „Excite“ (Lagoon 41), der „Passion“ (Lagoon 41) und der „Ulimada“ im Päckchen in der traumhaften Bucht, mit türkisfarbenem Wasser, gelegen.

Die Siesta an Bord der „Ulimada“ dauerte bis 04.00 Uhr…….

Der Beginn des gemeinsamen Törns. Der erste gemeinsame Schlag mit allen vier Schiffen verlief südwärts an die Costa Smeralda. Während die Ulimada von Bonifacio aus startete, ging es für die anderen Crews von La Maddalena los. Der Schlag von La Maddalena beträgt etwa 18 sm. Bei vornehmlich N – NE Wind mit über 20 Knoten hatten wir einen tollen Segeltag…

3. Tag 
Marina Puntaldia /Sard.

N 040°48,978′ E 009°41,308′

Da es doch für einige etwas später geworden war, starteten wir am nächsten Tag etwas später, um 11.30 Uhr hieß es „Leinen los“. Insgesamt ein windstiller Tag, so dümpelten wir dahin, teils unter Segel, teils unter Maschine. Eigentlich otimal zum Angeln. Aber auf sardischer Seite gibt es reichlich Verbote….., nicht überall darf geangelt werden und mancherorts dürfen auch keine „Tiere“ getötet werden. Unweigerlich stellte sich die Frage, ob denn Mücken erschlagen werden dürfen…….

4. Tag
Olbia zum Bunkern
N 40°55,200′ E 009°23,570′

Golfo Aranci zum Buchteln
N 40°59,042′ E 009°38,364′

Bei flauem Wind wurde um 11.00 Uhr abgelegt. Die Marina Puntaldia ist in dieser Jahreszeit noch nicht ganz geöffnet, so sind die meisten Geschäfte einfach zu. Eine Bar/Cafe war offen, der Supermarkt war noch geschlossen. So gab es kein frisches Brot und auch keine Lebensmittel.
So entschlossen wir uns Olbia anzulaufen, um zu bunkern, anschließend sollte es dann in eine Bucht zum Ankern gehen. Ein Weltenbummler in Olbia empfahl uns den Golfo Aranci, eine Liegemöglichkeit hinter einer kleinen Insel. Es sei keine Seltenheit, dass zwischen Insel und Festland Delphine durchgehen……

5. Tag
St. Tersa di Gallura

N 41° 14,310′ E 009°11,450′

St. Teresa di Agllura liegt auf der Nordseite Sardiniens mit einer gut ausgestatteten Marina. Allerdings ist hier wie auch anderswo auf Sardinien alles ein wenig Saison abhängig. So sind kaum Touristen da und dementsprechend wenige Geschäfte und Lokale überhaupt geöffnet.
 
Von Aranci starteten wir am nächsten Morgen bereits um 10.00 Uhr. Das Erlebnis Delphine stellte sich leider nicht ein. Trotzdem war die Bucht hinter der Insel als malerisch zu bezeichnen und von der Landseite her eröffnete sich die volle Schönheit.. Bei mäßigem Wind segelten wir bei halbem wind nordwärts. während die Kats den Weg durch die Inseln im Naturschutzgebiet um La Maddalena suchten, segelten die Einrümpfer außen um die Inseln herum. Beide Routen waren vom Wind optimal und alle kamen auf ihre Seglerkosten. Da der Wind immer mehr auf achterlich drehte war auf Ostkurs Schmetterlingsegeln möglich. Hier zeigten die Beneteau-Yachten, was sie konnten. Zeitweise wurden Geschwindigkeiten über 10 Knoten erreicht…..

6. und 7. Tag
Bonifacio/Korsika

N 41° 23,180′ E 009°9,360′

 Bonifacio zählt mit Sicherheit zu den Perlen des Mittelmeers und wer Korsika besucht, der sollte einige Tage für Bonifacio einplanen.
Alles begann mit dem Alkohol, besser gesagt, mit zu viel Alkohol. Was kann auch schon dabei herum kommen, wenn ein Streitgespräch über Vor- und Nachteile von Katamaranen und Einrumpfschiffen entbrennt.
Wer klug ist, schläft auch morgens um vier und geht keine Wetten ein, wie, Start um sieben Uhr. Wie dem auch sei. Der Katamaran „Passion“ gegen die „Ulimada“. Es blieb noch nicht mal Zeit, den anderen Schiffen Bescheid zu geben.Ab sechs Uhr herrschte schon auf beiden Schiffen reges Treiben, jeder wollte der erste sein. So hieß es kurz vor sieben bei diesigem Wetter „Leinen los!“Auf Vorwindkurs zeigte beide Crews, was ging, letztendlich hatte die „Passion“ kurz vor Bonifacio die Nase vorn und konnte den Sieg für sich entscheiden…. Wenn man es nochmal tun könnte….direkt, war doch irgendwie schön…..
Wie dem auch sei, Bonifacio sollte jeder Segler einmal als Törnziel haben. Die Steilküste, die historische Festung auf den Felsen und die fjordartige Einfahrt zum Hafen. Bonifacio wurde in seiner Geschichte wohl nie eingenommen, so gut gesichert liegt die Stadt. Die Freundlichkeit der Leute und ihr persönliches Flair verleihen Bonifacio einen unverkennbaren Charakter, dazu ein anspruchsvolles Fun-Segel-Revier vor den Toren, was will man als Segler mehr.
Nachdem wir eingelaufen waren, haben wir zuerst einmal gemütlich gefrühstückt und die Preise in den Bars und Restaurants sind recht zivil.Wettermäßig war es nicht so schön, dicke Wolken und Regenschauern trübten den Bonifaciospaß etwas. Wir hatten das Glück, Karneval in Bonifacio zu erleben, mit geschmückten Fahrzeugen und einem Ritual, wo im Hafen auf einer Boje eine Puppe verbrannt wird. (Alkohl gab es auch).
Außergewöhnlich war der Sturm und die Strömung. Der Wind schaffte es innerhalb weniger Minuten Meerwasser in den Hafen zu drücken, der Wasserspiegel stieg um kanpp einen halben Meter. Da wird achtern an der Kaimauer vor Mooring lagen, mußten wir unser Schiff verlegen. Es bestand tatsächlich die Gefahr mit dem Heck auf die Kaimauer zu treiben. Glücklicherweise waren an den Stegen mehrere Plätze frei geworden, so dass wir mit den Kats und den Einrümpfern Platz fanden.

8. Tag
Golfe de Porto Novo

N 41° 30′ E 009° 16′

on Bonifacio ging der Törn dann weiter, wir wollten die Süd-/Ostküste Korsikas erkunden. Das Wetter klarte zunehmend auf, später ließ sich die Sonne sehen und ließ den Regentag vergessen…..
Um 13.00 Uhr wurde es hektisch auf den Schiffen und nach und nach hieß es auf allen Schiffen „Leinen los“. Vor den Felsen von Bonifacio erwartete uns ein satter Wind zunächst aus West – Südwest. Mit etwa 25 Knoten Wind, der in Böen bis 30 Knoten auffrischte starteten wir durch die Straße von Bonifacio. Hier reichte die Genua vollkommen aus, um gute Fahrt zu machen und so erreichten wir ohne große Mühe am Nachmittag den Golfe di Porto Novo, eine wunderschöne Bucht, die zum Ankern geeignet war. Es etwas Aufpassen mussten wir beim Navigieren durch die Felsen an der Südspitze von Korsika. Durch den wind hatte sich eine hohe Welle (bis 3 Meter) aufgebaut…… vorher hatten wir versucht, in einer Bucht (Golfe die Roninara) zu ankern. Hier waren allerdings keine geeigneten Ankerplätze für 4 Schiffe, so dass wir eine Bucht südlicher anliefen.
 
Die Bucht ist traumhaft, bietet aber keine Versorgungsmöglichkeiten. Gekocht wurde an Bord, später auch wieder gut gefeiert………..

9. Tag
Porto Vecchio

N 41° 35′ E 009° 17′

Aus der Bucht Porto Novo starteten wir um 10.35 Uhr. Trotz strahlend blauem Himmel war es doch ungemütlich, da der Wind voll in der Bucht stand.(trotz Westwind). Mittags erreichte der Wind Geschwindig- keiten zwischen 30 – 35 kn.
 
Der Schlag war mehr oder weniger mühelos mit gereffter Genua, das Setzen des Großsegels erübrigte sich. So machten wir bereits um 13.00 Uhr in der Marina Porto Vecchio fest.
Die Stadt liegt im Berg und es sind gut 15 Minuten zu Fuß bis dorthin. Aber es lohnt sich, dieses wirklich schöne und malerische Städtchen zu besuchen. Es gibt gemütliche Bars, Cafes und Restaurants. Der Dorfplatz ist in Puncto Gemütlichkeit nicht zu übertreffen. In der Mittagssonne, im Schatten eines exotischen Baumes, der Anfang des 19. Jahrhunderts aus Südamerika seinen Weg hierhin fand, zu sitzen, übertrifft alles. Dabei einen Capucciono oder ein eis zu verzehren und das südländische Flair zu genießen…, das sind Momente, an denen man gerne die Uhr anhält…..

10. Tag
Porto Massimo

N 41° 15′ E 009° 26′

Um 10.30 Uhr warfen wir die Leinen los und nahmen Kurs Richtung Süden. Es war starker Wind von West vorher gesagt, auf ein Ziel einigten wir uns nicht. Angedacht war eine Bucht an der Südspitze Korsikas. Es ist unglaublich welche Strömung in der Straße von Bonifacio zwischen Sardinien und Korsika entsteht, wenn starke bis stürmischer Wind aus West aufkommt…..
Zunächst war der wind wirklich moderat, vor der Einfahrt nach Porto Vecchio waren die Verhältnisse so gut, dass auf der Ulimada Manövertraining mit Mann-über-Bord-Manövern angesagt war. Mit jedem Manöver nahm der Wind stetig zu, so dass das Vollzeug nach und nach gerefft wurde, bis nur die Genua 1/3 und im Groß Reff 2 eingebunden waren. In der Mittagszeit erreichte der Wind zwischen 28 und 32 kn aus Südwest. Mit über 8 Knoten Fahrt auf Backbordbug nahmen wir Fahrt aufund segelten hoch am Wind. Um die Bucht an der Südspitze zu erreichen, kreuzten wir auf. Aufgrund der immensen Strömungsverhältnisse schafften wir auf dem anderen bug allerdings nur 1,5 – 2 Knoten. Wir entschlossen uns dann, Porto Massimo im Naturschutzgebiet der Maddeleine-Inseln anzulaufen. Eine tolle kleine Marina, die jetzt noch geschlossen war und im Sommer sehr teuer ist……. Die Marina selbst liegt traumhaft in den Felsen inmitten des naturschutzgebietes. Schöner kann Urlaub nicht sein……

11. Tag
zurück nach La Maddalena mit Anker-stopp in der

Bucht Cala Francese
N 41° 12,8′ E 009° 24,6

Der letzte Segeltag sollte kein richtiger Segeltag mehr sein. Morgens genossen wir noch die Sonne und den Flair in Porto Massimo. Einzig hatte dort ein kleines Cafe geöffnet…..
 
Um 12.30 Uhr legten wir ab und nur mit Genua bewaffnet ließen wir uns gemächlich bis zur Bucht Cala Francese ziehen, wo wir im Päckchen ankerten und Badespaß bei herrlichem Sonnenschein angesagt war…..
 
Ein schöner letzter Badetag und so ging der Segeltörn Korsika/Sardinien 2009 zu Ende. Am späten Nachmittag motorten wir los, aber es kam noch einmal Wind auf……In Palau war die Tankstelle, die allerdings geschlossen hatte (Umbauarbeiten) Insgesamt legten wir bei diesem Törn 225 Seemeilen zurück, davon etwa 80 Seemeilen unter Motor.
 
Der Stützpunkt in La Maddalena insbesondere das Servicepersonal konnten nicht besser sein. Trotz älterer Schiffe waren diese gut gepflegt und es gab nichts zu beanstanden.
 
So bleibt als Fazit festzustellen, Korsika / Sardinien, immer wieder………

Griechenland 2008

KYKLADEN

  • Laviro
  • Kithnos
  • Siros
  • Rinia
  • Delos
  • Mykonos
  • Tinos
  • Andros
  • Kea
  • Souinon

Start: Lavrio    

N 037°42,7′ u. E 024°03,5′ 
 
1.Tag
Übernahme des Schiffes  
 

Am Mittwoch, dem 23.04.2008 starteten wir morgens mit German Wings vom Köln-Bonner Flughafen, um mittags unsere Startbasis Lavrio bei Athen zu erreichen. Vom Flughafen zum Stützpunkt mit dem Taxi zu fahren, sollte diesmal kein Problem sein.

Dieses Jahr waren wir mit vier Schiffen am Start und so war die Vorfreude entsprechend groß. Unsere Segelfreunde waren größtenteils schon einen Tag früher angereist. Lediglich eine Crew aus Berlin kam erst am Abend in Lavrio an.

Unsere Schiffe waren teilweise fertig zur Übernahme. Ein Schiff wurde wegen eines Schadens noch getauscht. Das Schiff der Rheinländer, die Fragancia, eine Bavaria 44 ließ etwas länger auf sich warten. Obwohl der Törn bereits ein halbes Jahr zuvor gebucht war, war das Schiff noch nicht klar gemacht. So blieb der Crew nichts anderes übrig, als bis abends zu warten.

2. Tag
N 37°23’31 E 024° 28’03

A.Stefanos Insel Kithnos  

Der erste Tag (Tag der Anreise, 23. April) war etwas stressig. Während zwei Crews teilweise bereits einen Tag früher angereist waren, klappte dort die Schiffsübergabe vorzüglich. Lediglich die Fragancia war noch nicht zur Übergabe bereit, so dass die Rheinländer den Tag über ausharren mussten. Eine Berliner Crew (der Galene) reiste erst abends an. Die EOS V und die Johanna entschlossen sich noch am selben Tag in Richtung Kea auszulaufen und übernachteten im gleichnamigen kleinen Hafen. Die Crews der Galene und Fragancia sollten erst am 24. April auslaufen und Kurs auf Kithnos nehmen.

Auf Kithnos, in der Bucht A. Stefanos trafen wir uns mit allen vier Schiffen, um im Päckchen vor Anker zu gehen. Ein sonniger Tag bei 25° C und auffrischendem Wind, in Böen Windstärke 6-7. Teilweise wurde bei Welle gegenan gesegelt. Ein guter Tag, um die Schiffe kennenzulernen, auch wenn man sich für den ersten Segeltag etwas gemütlicheren Wind wünscht. Kithnos, die Bucht A. Stefanos mit der kleinen Kapelle, ist einen Besuch wert. Gekocht wurde an Bord, griechisch natürlich.

3. Tag 
N 37° 23’8 E 024° 52′ 58 

Finikes auf Siros, 

Unser dritter Segeltag sollte dann eine echte Herausforderung werden. Der Abend in der friedlichen Bucht auf Kithnos hatte fast etwas träge werden lassen. Auch merkte man den Starkwind, der in Böen Sturmstärke erreichte nicht.
 
Und so verwunderte es nicht, dass alle etwas viel Segel gesetzt hatten. Nachdem die schützende Bucht verlassen war, war Reffen angesagt. Bei nördlichem Wind über dreißig Knoten baute sich auch schnell ein hohe Welle auf. Die Genua gerefft reichte aus, um mit etwa 8 Knoten über das Wasser zu gleiten und Segeln pur zu erleben. So erreichten wir nach wenigen Stunden Siros. Leider hatte die „Johanna“ einen Schadensfall bei Kithnos. Die Genua war zerrissen und bei heftigem Seegang war motoren nicht angebracht. So entschloss sich die Crew zunächst wieder in der Bucht Schutz zu suchen, um abends bei weniger Wind den Hafen von Kithnos anzulaufen. Unter Maschine sollte es dann zurück zur Basis gehen, um das Segel zu tauschen….
 
Siros ist flächenmäßig nicht sehr groß, zählt aber die meisten Einwohner in der Region. Die Insel ist beschaulich und nett, leider reichte die Zeit nicht, die Insel näher zu erkunden.

4. Tag
N 37° 23′ 0 E 025° 14′ 28 


Bucht auf Rinia 

Nachdem am nächsten Morgen, dem 4. Tag das Nötigste besorgt war, hieß es um 10.45 Uhr Leinen los, Kurs auf Delos, mit seinen antiken Ausgrabungsstätten. Unsere Küstenhandbücher über diese Insel waren sich nicht ganz einig, ob, wann und wo man ankern durfte. Die Mythen berichten, Delos habe sich einst aus dem Meer erhoben, um der von Zeus schwangeren GöttinLatona Zuflucht zu bieten. So wurde Delos Geburtsort von Apollon und Artemis. Während des Peloponnesischen Krieges wurden alle Grabstätten von Delos nach Rinia verlegt und ein Gesetz erlassen, wonach niemand auf der Insel geboren werden oder sterben durfte. Besonders sehenswert sind die aus Mamor gemeißelten Löwen, die Ruinen des heiligen Delos, das Theater, sowie das dortige Museum mit seinen Schätzen…..
 
Gegen 14.45 Uhr legten wir an der Mole auf Delos, direkt an den historischen Stätten mit drei Schiffen an. Glücklicherweise war alles frei und von tausenden Touristen nichts zu sehen… Der Schein sollte trügen, denn schon kam aufgeregt ein älterer Mann zur Mole gelaufen. Dieser forderte uns auf, die Insel wieder zu verlassen, da die Öffnungszeiten der Stätten nur bis 15.00 Uhr sei. Ein Übernachten sei nicht möglich. Schließlich gab der Mann uns doch noch eine halbe Stunde, kurz die antiken Stätten aufzusuchen. Es reichte kaum für einen Eindruck. So entschlossen wir uns die Friedhofsinsel Rinia anzulaufen, um dort an der Südseite zu ankern. Abends, dann Partystimmung an Bord der EOS V……..
 
Den nächsten Morgen wollten wir doch etwas beschaulicher angehen, zumal die Feierlaune doch etwas in den Knochen lag. Aber, wie sagt man so schön, 3 Stunden Schlaf sind mehr als genug…. So hieß es erst um 11.00 Uhr „Anker hoch“.

5. und 6. Tag 

Mykonos 

N 37° 26’42 E 025° 19’42 

Das Wetter hatte sich drastisch verschlechtert, Kumulus Nimbus beherrschten den Himmel. So ließ das Gewitter auch nicht lange auf sich warten… Obwohl es nur wenige Seemeilen bis Mykonos Marina waren, wurden wir nass, triefend nass. Traue keinem Hafenhandbuch, dass du nicht selbst geschrieben hast. So hieß es im Hafenhandbuch von 2002, dass die Marina von Mykonos ausgebaut wird, Fertigstellung 2003. Am 27.04.2008 erreichten wir die Marina und hofften auf heiße Duschen. Wir trafen eine Großbaustelle an. Die Liegeplätze waren ohne Versorgungsmöglichkeiten (Strom/Wasser), sanitäre Einrichtungen Fehlanzeige. So steuerten wir dann die Bucht Ourmos im Südwesten an….. Der Abend war noch kalt und nass, ab dem nächsten Morgen erwartete uns der Sonnenschein.

Die Tage auf Mykonos waren einzigartig und zu kurz, es reichte lediglich, einen Eindruck zu gewinnen. Mit Autos, Quads und Rollern erkundeten wir die Insel. Ausgerechnet vor der „böse-Buben-Bar“ hatten die Rheinländer eine Autopanne …. zum Glück nichts Schlimmes. Unser Glück war noch, dass an diesem Wochenende in Griechenland Ostern gefeiert wurde. Obwohl Mykonos als unfreundlich und überteuert gilt, hat sich der schlag dorthin gelohnt. Besegelt man die Kykladen, so sind Santorin und Mykonos Pflicht……….


Ab Mykonos hatte die Rückreise begonnen, denn Mykonos war unser Törnziel, ab jetzt hieß es wieder „nordwärts“. Da wir Delos nicht ausreichend gesehen hatten, entschlossen wir uns früh aufzubrechen und Delos anzulaufen. Diesmal war die kleine Mole voller Ausflugsboote, so dass wir vor Anker gingen und mit dem Beiboot übersetzten. Den Vormittag verbrachten wir dort.

7. Tag, 
Panormos auf Tinos 

N 37°39’2 E 025°04’1 

Nach Mittag ging es dann weiter. Das Etappenziel war Panormas auf der Insel Tinos (Ostseite). Bei herrlichem Segelwind, teilweise gegenan, machten wir ordentlich Fahrt. Auf halber Strecke kreuzten wir mit einer anderen Bavaria…., unserer Bayerncrew. Nach langer Odysee war es ihnen gelungen, das Segel zu tauschen. Panormos überraschte mit seinem Flair, den kleinen Bars und der absolut idyllischen Lage. An einem kleinen Flüsschen am Ortsrand entdeckten wir hunderte kleiner Meeresschildkröten, die der I-Punkt der Einzigartigkeit waren…….

8. Tag    
Gavrion Insel Andros 

N 37°41’1 E 024°44’2 

Gefahrenhinweis:
Vor der Einfahrt zum Hafen gibt es Untiefen und Felsen, genaues navigieren ist wichtig!

Schweren Herzens setzten wir mittags unsere Fahrt fort, um 12.00Uhr hieß es Leinen los, dem Ende unseres Törns entgegen. Bei halbem Wind segelten wir stressfrei und legten bis Kea etwa 22 Seemeilen zurück. An der Nordseite ankerten wir in einer empfehlenswerten Bucht im Päckchen…..

9. Tag, 
Bucht Otzias Insel Kea 

N 37° 40’6 E 024°20’95 

Am nächsten Morgen musste die „Johanna“ schon früh den Anker hieven, da der Rückflug der Crew für den 02.05.2008 gebucht war. Die anderen Crews hatten etwas mehr Zeit, die Flüge waren für den 03.05.2008 gebucht. Manchmal sind die Flüge leider nicht günstiger zu bekommen. So blieb wenigstens den anderen Crews noch ausreichend Gelegenheit den Tag zu planen, dass Wetter war optimal. So plante jede Crew für sich zwischen Kea, Kap Sounion und dem Ausgangshafen Lavrion…. Sehr empfehlenswert ist noch der kleine Hafen Korrissia, auf der Nordwestseite Keas.
 
…und so endete dieser tolle Segeltörn, dort wo er begonnen hatte, im Ausgangshafen Lavrion….