BVI’s 2014 – Virgin Gorda

Bergung und Sicherung eines Katamarans

Sonntag, 16. November 2014

Zunächst wurde der Vormittag zum baden und schnorcheln auf Salt Island verbracht. Gestartet am Morgen von Cooper Island. Am Mittag wurde der Kurs nach Gorda Sound auf Virgin Gorda festgelegt. Doch es kam alles anders als geplant.

Die „Stravinsky“ war nach Road Town gefahren, da ein Crewmitglied sich doch heftig an der Schulter verletzt hatte. Hier in Road Town gab es ein Krankenhaus. Die „Strauss“ setzte ihren angedachten Kurs fort.

Gegen 15:00 Uhr fiel uns ein Katamaran auf, der offensichtlich vor sich hin trieb. Alle Segel waren unten und es sah aus der Ferne nicht so aus als ob das Schiff mit Motorunterstützung fahren würde. Also setzten wir unseren Kurs auf dieses Schiff ab. Beim annähern sahen wir, dass die Leinen der Davids auf halber Höhe hingen und weit und breit kein Dingi zu sehen war. Mitglieder einer Crew waren am Deck des Schiffes ebenfalls nicht auszumachen. So wurde der Kat zunächst einmal umkreist und mehrmals laut gerufen. Es gab keinerlei Reaktionen. Am Vorschiff konnten wir noch sehen, dass eine Leine dort ebenfalls herunter hing.

Nun setzten wir zwei Mitglieder mit unserem Dingi ab, um sie an Bord des treibenden Katamarans zu bringen. Bevor die Beiden das Schiff betraten, wurde noch einmal lautstark auf sich aufmerksam gemacht. U.a. auch noch mit einem Signalhorn. Weiterhin keinerlei Reaktionen.

Nachdem Betreten des Schiffes war sehr schnell klar, dass sich niemand mehr an Bord befand. In der Kajüte befanden sich diverse Handys die ständig klingelten. Die Beleuchtung im Schiff war an. Schubladen standen offen. Teilweise befand sich viel hochwertiger Schmuck darin. Das ganze war doch sehr eigenartig und rief ein „mulmiges“ Gefühl herauf.

Nun wurden sofort Fotos über die Auffindesituation gefertigt. Die Position des Schiffes notiert. Dann die beiden Maschinen des Katamarans gescheckt. Sie sprangen an, die Tanks hatten noch genug Sprit, sodaß es klar war, dass wir dieses Schiff auf eigenen Rumpf in einen Hafen verbringen konnten. Lediglich die Versorgungsbatterien waren ziemlich leer. 

Es erfolgte telefonischer Kontakt zu unserem Schwesterschiff. Die „Stravinsky “ befand sich bereits im Hafen von Road Town. Skipper Rasti wollte es zunächst nicht fassen, dass wir eine herrenlose Lagoon 500 aufgebracht hatten. Er begab sich zur Küstenwache um das weitere Prozedere abzuklären. 

Die Küstenwache erfragte den Namen des aufgebrachten Schiffes. Nun mussten wir dann allerdings doch kurz schmunzeln. Bei dem Schiff handelte es sich um die

BLACK PEARL

Wir wurden aufgefordert mit beiden Schiffen zur Küstenwache nach Road Town zu kommen. Nach der BLACK PEARL wurde bereits gesucht. Der Skipper der BACK PEARL hatte bei der Küstenwache angezeigt, dass ihm das Boot vor  THE BATH gestohlen wurde. Er und seine Crew befanden sich mit dem Dingi am Strand . Plötzlich sahen sie ihr Schiff, wie es unter Segeln von der Muringboje ablegte und wegsegelte. Der Skipper hatte allerdings eine Richtung benannt, die mit dem Ort des Auffinden nicht übereinstimmen konnte (völlig entgegengesetzt)

Als wir kurz vor dem Hafen Road Town waren, wurden wir bereits von der Küstenwache abgefangen. Die BLACK PEARL musste mit unseren beiden Crewmitgliedern zum Hafen der Küstenwache fahren und wir verlegten in die Marina.

Bei der Küstenwache befand sich bereits die Crew der BLACK PEARL, allerdings ohne deren Skipper, sowie die Managerin der Charteragentur. Man stellte dann schnell fest das an Bord  nichts fehlte.

Die Beamten der Küstenwache waren zunächst skeptisch gegenüber den Aussagen unserer beiden Crewmitglieder. Man dachte wohl das es sich bei uns um die Diebe handeln könnte, die nun aus Reue das Schiff als aufgefunden wieder abgeben wollten. Erst als den Beamten in aller Deutlichkeit klar gemacht wurde, dass sich unter unserer Crew sieben „Police Offizier“ befanden wurde die Stimmung entspannter.

Als Dank für das zurückbringen des Schiffes, bot die Managerin 50 Dollar für ein Abendessen an.

 Das Angebot wurde dankend ausgeschlagen.

Am nächsten Morgen erfolgte noch einmal eine Vernehmung durch Beamten der Küstenwache. Die Küstenwache bedankte sich für unser Handeln.

Dieses Erlebnis sollte uns noch zwei weitere Jahre beschäftigen. Allerdings alles im Positiven für unsere Crew

Ergebnis

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